Georges-Arthur Goldschmidt
Die Absonderung

Erzählung
1991. 184 Seiten. Gebunden
Umschlaggestaltung von
Nina Rothfos

ISBN 9783250101499

Ein großes Staunen durchzieht das Buch, nicht nur darüber, überlebt zu haben; es ist ein Staunen darüber, wie unendlich weit diese Welt und wie voll des Schreckens sie ist für einen wie ihn.

»Die Absonderung« ist ein besonderes Buch, eines, dessen Autor nach mehr als 50 Jahren zurückgefunden hat in seine Muttersprache, das an der Oberfläche von einer Vertreibung, einer Absonderung erzählt und doch eher das Innen seines namenlosen Helden schildert. Dieses Innen, das dem 13-Jährigen als sein eigener geheimnisvoller Körper wiederfährt, nachdem das Leben ihm eine Reise beschert hat, die wegführt von dem, was er bis dahin als Zuhause erlebt hat – eine Reise vom Norden Deutschlands über München nach Italien, Florenz, die in Frankreich, in den Bergen Savoyens endet –, dieses Innen ist ihm die einzig verlässliche Bastion geworden, die es zu verbergen, zu schützen, notfalls zu verteidigen gilt.
Die äußerste Bedrohung bringt der Heranwachsende in Beziehung zu dem, was in seinem Körper vorgeht, Dinge, von denen jedermann weiß, dass sie verboten sind und unter Strafe stehen. Im dem savoyischen Kinderheim, wohin der jüdische Knabe aus Reinbek von seinen Eltern in Sicherheit gebracht worden ist, erfährt er die Strafe, gleichzeitg auch den Schutz, denn die äußere Welt brennt längst schon im Kriegsgeschehen und Häscher sind ausgeschickt, solche wie ihn zu fangen.
Goldschmidt erzählt in der »Absonderung« seine Geschichte weiter, von dort aus, wo sie im Buch »Ein Garten in Deutschland« geendet hat.




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