Als Freud das Meer sah
Freud und die deutsche Sprache
Aus dem Französischen von Brigitte Große
1999. 184 Seiten. Gebunden
ISBN 9783250103332
Als Freud das Meer sah ... Goldschmidt hat an diesen anschaulichen Moment einer Vision seine leidenschaftliche und spannend zu lesende Sprachanalyse geknüpft. Die Sprache des Menschen ist wie das Meer, ein Fließen und Wogen, ein Hin und Her. Wir erkennen nur das, was an der Oberfläche ist, wir sind nicht Herr der Strömungen. Weit mehr als das Französische birgt die deutsche Sprache die Brandung der See, bewahrt ihr Wiegen, Ebbe und Flut.
Goldschmidt arbeitet heraus, warum gerade das Deutsche Sigmund Freud bei seinem Hinabtauchen in die Tiefen der Seele, in die Strömungen fern der Oberfläche, bei seiner Entwicklung der Psychoanalyse entgegengekommen ist. Er ist der Überzeugung, dass dieser nicht viel anderes tun musste, als die deutsche Sprache zum Sprechen zu bringen, die deutsche Sprache für sich arbeiten zu lassen.
In einer Zeit, in der Frankreich und Deutschland in wechselseitigem Bemühen einander so nahe rücken wie nie zuvor, ist das vorliegende Buch von unschätzbarem Wert. Wohl kaum ein Zweiter ist so prädestiniert, dieses Thema aufzugreifen, wie Georges-Arthur Goldschmidt, Autor in beiden Sprachen und darüber hinaus Übersetzer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren ins Französische: Handke, Goethe, Kafka, Nietzsche.
»Goldschmidt ist einer der subtilsten, gebildetsten und feurigsten Vermittler zwischen Frankreich und Deutschland. ›Als Freud das Meer sah‹ ist eine Meditation über die Sprache, über das Unübersetzbare und – was paradox ist sogar über das Unsagbare.«
Revue des Questions Allemandes
Links zu Georges-Arthur Goldschmidt
im S. Fischer Verlag.