Richard Powers
Galatea 2.2

Roman
Aus dem Amerikanischen von Werner Schmitz
Meridiane 7
1997. 420 Seiten. Leinen

ISBN 9783250600077

»Und diesen Augenblick wählte das Chaos zur vollen Entfaltung.«

An einem interdisziplinären Forschungszentrum in Urbana, Illinois, lässt Lentz, ein älterer Kybernetiker, sich auf eine Wette ein: Gemeinsam mit dem jungen Schriftsteller Powers muss es ihm gelingen, innerhalb von zehn Monaten Computerprogramme so zu vernetzen, dass sie die Landkarte des menschlichen Gehirns simulieren. Dann soll der Computer die Magisterprüfung in Englisch bestehen: Technik gegen Kultur, Software gegen Synapsen.
Alles verläuft nach Plan, bis der Computer fragt: »Was ist das, die Liebe?« Um es zu erklären, liest der Schriftsteller ihm seine Liebesbriefe vor – die Maschine scheint zu antworten. Powers nennt sie Helen und verstrickt sich in eine kybernetische Dreiecksgeschichte. Er entdeckt, dass Wissen nicht vor Sehnsucht schützt und ein Leben erst erlebt ist, wenn man es als Erinnerung erzählt.
Das Experiment gelingt beinahe, wird für den Schriftsteller aber zu einer seelischen Hypothek. Die Grenze zwischen Mensch und Maschine verwischt. Der Computer wird zu einem Kunstgebilde, das der Schriftsteller wie Pygmalion zum Leben erwecken möchte.




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