Thomas Hürlimann
Güdelmäntig

Eine Komödie
1993. 104 Seiten. Englische Broschur

ISBN 9783250010708

»Das Zwielicht und die Späße dazu: beides gehört zu Thomas Hürlimann. Es sind Anschauungsweisen, Denkweisen, Erfahrungsweisen, die mit einer in der Innerschweiz erhaltenen Tradition zu tun haben und hier vielen Leuten selbstverständlich sind, auch wenn sie gar nicht darum wissen.« Beatrice von Matt

Sargtoni, der Sargschreiner, hat vor dem Tod keine Angst, schon gar nicht im Sommer – wir Sargschreiner, sagt er großmäulig, sterben alle zur Fasnachtszeit.

Kaum hat er diese Gewissheit an einem heißen Augustabend ausgesprochen, tauchen aus der Unterwelt drei sonderbare Figuren auf: ein Teufel, eine Katze namens Hoffmann und der Schwarze Geiger, der Sargtoni zum Verwechseln ähnlich ist. Die drei Unterweltler beginnen den hybriden Sargschreiner mit List und Tücke zu verfolgen und zetteln im Dorf eine »unzeitige« Fasnacht an. Dabei kommt es vor allem durch die Tatsache, dass der Schwarze Geiger Sargtonis Ebenbild ist, zu komödiantischen Verwicklungen, zu Liebeshändeln und Leidenschaften. Am Ende dieser Sommerfasnacht sieht sich Sargtoni genötigt, in seinem letzten und schönsten Werk, in einer venezianischen Gondel, Platz zu nehmen und überzusetzen in eine andere Welt. So hat sich sein Wort erfüllt. Er stirbt, von Masken umringt, von Hudis umtanzt, an einem Güdelmontag im August.

 

Uraufführung am 4. August 1993 im Rossstallhof des Klosters Einsiedeln




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