
Sacco di Roma
Roman
1989. 312 Seiten. Gebunden
Umschlagbild von
Fabius von Gugel
ISBN 9783250101178
Beim Sacco die Roma, der Plünderung Roms, bot die von Kaiser Hadrian errichtete Engelsburg die letzte Zuflucht. Das Mausoleum Hadriani steht im Zentrum von Kuno Raebers jüngstem Roman, es ist zeitlicher Ausgangspunkt und räumlicher Bezugspunkt des Ganzen.
Der Erzähler rekonstruiert dank seiner Wahrnehmung und Sinnstiftung einen wirklichen Mahlstrom der Weltgeschichte: Er mahlt, beschwört, bespricht die ihm deutlich werdenden Bilder, die im Wirbel der Geschichte auftauchen und in denen der Autor seine Themen bis zum Äußersten vorantreibt: Gewalt, Religion, Sexualität, Tod. Eine ohne Atempause vorgetragene, getriebene All-Verknüpfung heidnischer und christlicher Symbole, die dem zustrebt, was Geschichte nicht sein kann: der Vollendung.
Dieser innere Widerspruch begründet ein Spannungsfeld dieser Prosa, ein anderes liegt zwischen dem faktischen Geschichtsverlauf und der einen Geschichte, zu der der Erzähler alles verschmilzt. Die Handlung wird bestimmt vom Kampf zweier entgegengesetzter Sehnsüchte, der nach Askese und der nach Sinnlichem. Von hier aus wird das rein Historische lesbar wie eine geologische Tiefenstruktur.