Hansjörg Schneider
Stücke

Sennentuntschi, Der Erfinder, Der Schütze Tell
1992. 228 Seiten. Broschiert

ISBN 9783250010456

»Hansjörg Schneider will Wirklichkeit unter die Leute bringen. Indem er seine Stoffe sowohl aus der Alltagsrealität wie aus Mythos und Geschichte bezieht, erhalten seine Stücke eine Tiefenschärfe, indem im Alten das Gegenwärtige aufscheint, wie im Gegenwärtigen immer die Geschichte mitspielt, die zum Heute geführt hat ...«

»Erste Stücke geben meist die Richtung an: sie sind nicht immer vollkommen, die Dramaturgie ächzt, sie wollen zu viel, möglichst alles, sie sind unbedenklich, es fehlt ihnen an Weisheit (wie Brecht bei Durchsicht seiner frühen Stücke im Alter feststellte). Aber gerade deshalb sind erste Stücke oft die stärksten; ihre Spontaneität, ihr Reichtum, ihre Unbedingtheit kompensieren den Mangel an Erfahrung, die Abgewogenheit der Darstellung, die Unvollkommenheit der Form ...

Auch die ersten Stücke des Schweizer Dramatikers Hansjörg Schneider geben bereits mit Entschiedenheit die Richtung an: auf ein kritisches Volkstheater (spezifisch schweizerische Prägung) zu ... Die drei ersten Stücke Hansjörg Schneiders – ›Der Erfinder‹, ›Sennentuntschi‹ und ›Der Schütze Tell‹ – sind für sein gesamtes späteres Werk wegweisend. Sie entstanden Anfang der siebziger Jahre, in einer Phase gesellschaftlichen Aufbruchs, nicht nur in den bundesdeutschen Ländern. Die Stichworte Studentenrevolte, Mitbestimmung, Teilhabe an den Produktionsmitteln, Antikriegsbewegung und Frauenemanzipation sowie die Erschütterung mancherlei Autoritäten durch einen neuen historisch-materialistischen Blick mögen dafür stehen ...«

Aus dem Nachwort von Karl-Heinz Braun




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