Isarà
Eine Reise rund um den Vater
Roman
Aus dem Englischen von Inge Uffelmann
1994. 408 Seiten. Gebunden
Umschlagbild von
A. R. Penck
ISBN 9783250102175
V. S. Pritchett hätte seine Eltern geliebt, Nabokov wäre in einer kleinen westnigerianischen Stadt aufgewachsen und hätte sich für die Politik entschieden. Wole Soyinka gehört in ihre Gesellschaft. Es ist eine Bande von Kindern, die in einem wunderbaren Garten mit fast zu vielen Kulturen groß geworden sind.« The New York Times
In »Isarà« reist der Nobelpreisträger Wole Soyinka nach dem Welterfolg »Aké« zum zweiten Mal in das Reich seiner Kindheit, »einem Fest der Sinne« (Frankfurter Rundschau).
Das Stadt Isarà ist ein »intellektuelles Wasserloch« der ganzen Umgebung. Immer zu Neujahr trifft sich hier Wole Soyinkas Vater mit Freunden und Verwandten, die in andere Städte ziehen mussten, um Arbeit zu finden. Sie versammeln sich, um Neuigkeiten auszuwalzen und Familiengeschichten fortzuspinnen.
Isarà ist aber nicht nur ein Marktplatz voller Geschichten und Figuren, sondern auch eine »Reise rund um ›Essay‹«, wie er seinen Vater nennt. Soyinka, der zu dessen Beerdigung nicht einreisen durfte, setzt ihm in diesem Buch – wie seiner Mutter »Wild Christian« in »Aké« – ein bewegendes, poetisches Denkmal. Voller Mythen und Bilder, mit der Magie der Yoruba und den kräftigen Farben der Missionsholzschnitte rekonstruiert Wole Soyinka ein Bild Nigerias, der Spannung zwischen den Kolonialherren und seinen Großvätern, die trotz der Taufe der ursprünglichen Religion näher blieben: den Waldgeistern und Geheimgesellschaften, den Maskentänzen und -prozessionen – ungezähmte »Wild Christians«.