Moorkönigs Tochter
Roman
Aus dem Schwedischen von Jörg Scherzer
1990. 416 Seiten. Gebunden
ISBN 9783250101444
»Von der Schönheit hässlicher Bilder«, dieses Paradoxon fällt einem ein, der in Birgitta Trotzigs Buch »Moorkönigs Tochter« liest. Die Autorin beschreibt darin die »blinde Grausamkeit« des Lebens mit einer nordisch gefärbten Melancholie und Düsterkeit, wie man sie kaum je gelesen hat. Erinnerungen an Märchen und biblische Szenen werden wach.
Anders als im gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen, das Birgitta Trotzig nicht nur den Titel, sondern auch das Motiv für ihren Roman geliehen hat, gibt es bei ihr am Ende nicht eine, sondern zwei siegreiche Kräfte: Leben und Tod, Untergang und Auferstehung. Denn Birgitta Trotzig akzepiert den schlichten Sieg des Christentums nicht, er entspricht nicht den Erfahrungen dieser Welt. Sie gaukelt keine falschen Hoffnungen vor. Sie zeigt uns die »schwarze Sonne« – denn die Abwesenheit der Liebe zeigt gerade ihre Bedeutung.