Meinrad Inglin
Grand Hotel Excelsior

Roman
Gesammelte Werke, Band 2
Herausgegeben von Georg Schoeck
1988. 328 Seiten. Leinen

ISBN 9783250100744

»Das Leben des Riesenhauses gehorcht weder der Nacht noch der Sonne; im hellen Schein des künstlichen Lichtes, von hundert Reizen berührt und gesteigert, entgleitet es der natürlichen Ordnung und versprüht überwach, sinnlos, ohne Zusammenhang wie ein schönes Feuerwerk.«

Dieser kühne und wohl experimentierfreudigste Roman Meinrad Inglins erschien 1928 und erlebte innerhalb kürzester Frist drei Auflagen. Er entwirft am Modell eines Grand Hotels der Epoche einen faszinierenden Querschnitt durch die sinnentleerte Scheinwelt unserer Zivilisation. Dem fortschrittsgläubigen Hotelier Eugen wird in seinem Bruder Peter eine Alternative von bestürzender Aktualität gegenübergestellt, eine Gegenwelt des Natürlichen, die zwar auf verlorenem Posten kämpft, aber doch immer wieder als Möglichkeit, dem Verhängnis zu entrinnen, wenigstens am Rand aufleuchten darf.

Das Buch, als Parabel der Moderne konzipiert, sprengt den symbolischen Rahmen durch eine Fülle scharf umrissener Einzelfiguren und Episoden von unverwechselbarer Prägnanz. In der grandiosen Schlusssequenz des Romans gibt der Autor die ganze künstliche Welt samt ihren unbestrittenen Reizen der Vernichtung preis.

Innerhalb des Gesamtwerks kommt dem »Grand Hotel Excelsior« eine Schlüsselposition zu, indem es frühere Tendenzen zusammenfasst, gleichzeitig aber bereits Lösungen vorwegnimmt und Maßstäbe setzt, die beim späteren Inglin zentrale Bedeutung gewinnen.




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