Fernando Pessoa
Algebra der Geheimnisse

Ein Lesebuch
Herausgegeben und aus dem Portugiesischen übersetzt von Georg Rudolf Lind und Frank Henseleit-Lucke
Bibliothek des Herrn Parnok 8
1986. 188 Seiten. Englische Broschur
Umschlaggestaltung von
Trix Wetter

ISBN 9783250010579

»Vergebens streben wir nach dem Schein der Größe. Nichts auf der Welt, außer uns, grüßt unsre Größe und dient uns.« Fernando Pessoa

Wer ist Pessoa?

»Anglomane, kurzsichtig, höflich, scheu, schwarzgekleidet, zurückhaltend und schlicht, ein Kosmopolit, der den Nationalismus predigt, ›feierlicher Erforscher nichtiger Dinge‹, ein Humorist, der nie lächelt und uns das Blut in den Adern gefrieren läßt, Erfinder anderer Dichter und Zerstörer seiner selbst, Verfasser von Paradoxen, die so klar sind wie Wasser und wie dieses atemberaubend: ›sich verstellen heißt, sich erkennen‹, ein geheimnisvoller Mensch, der das Geheimnis nicht kultiviert, geheimnisvoll wie der Mond am Mittagshimmel, das schweigsame Phantasma des portugiesischen Mittags: wer ist Pessoa? Pierre Hourcade, der ihn gegen Ende seines Lebens kennenlernte, schreibt: ›Nie wagte ich es, wenn ich mich von ihm verabschiedete, mich noch einmal umzudrehen; ich hatte Angst zu sehen, wie er sich verflüchtigt, in Luft auflöst.‹ Habe ich etwas vergessen? Er starb 1935 in Lissabon an einer Leberkolik. Er hinterließ drei Bändchen mit Gedichten in englischer Sprache, einen schmalen Band mit portugiesischen Gedichten und eine Truhe voller Manuskripte.«

Aus dem Beitrag von Octavio Paz, »Fernando Pessoa, Der sich selbst Unbekannte«




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