Moses Mendelssohn
Begründer des modernen Judentums
Eine Biographie
Aus dem Französischen von Horst Brühmann
2007. 816 Seiten. Leinen mit Lesebändchen
Umschlaggestaltung von
Beate Becker
ISBN 9783250105077
Es gibt Leben, die allein durch ihre Werke zählen. Das Leben Moses Mendelssohns (1729–1786) ist ein solches. Sein biographischer Hintergrund ist wenig bekannt. Aus einer armen Familie stammend, wurde er in Berlin rasch wegen seiner Intelligenz und Klugheit berühmt und anerkannt von seinen Zeitgenossen Goethe, Kant, den Gebrüdern Humboldt und natürlich auch von Lessing, der ihm in der Figur Nathans des Weisen ein Denkmal gesetzt hat.
Moses Mendelssohn war Ahnherr einer langen Liste von Aristokraten, Bankiers, Industriellen, Juristen, Offizieren, Politikern, Professoren, von Religionslehrern und nicht zuletzt von einem Komponisten, Felix Mendelssohn. Moses Mendelssohn war Mitbegründer der deutschen und europäischen Aufklärung. Ohne ihn und sein Wirken wäre die erstaunliche Symbiose zwischen Judentum und Deutschen wohl nicht zustande gekommen. Er lebte die Möglichkeit vor, sowohl der deutschen Aufklärung wie der jüdischen Haskala (Aufklärung) wesentliche Impulse zu geben, ohne seiner Herkunft abzuschwören und in die neue Gesellschaft zu konvertieren. Mendelssohn schaffte es, das religiöse Judentum mit dem offenen kritischen Geist zu verbinden.
Diese kenntnisreiche Biographie Moses Mendelssohns, des »Platons der Deutschen« und Begründers des modernen Judentums, der den Eintritt der Juden in die moderne abendländische Philosophie- und Geistesgeschichte markiert, schildert seinen Werdegang zur verehrten oder gehassten Figur eines Laienkults. Darin stellt er sich permanent die Frage: Wie kann man als Jude in die Tradition der abendländischen, speziell deutschen Philosophie eintreten, ohne zum christlichen Denker zu werden?
Mit leiser Ironie und bestechendem kompetenten Wissen geschrieben, ist dieses Buch eine wahre Freude für jeden »richtigen respektvollen Leser«.
»Ohnehin kommt niemand, der sich künftig mit dem
18. Jahrhundert beschäftigt, an dieser tiefsinnigen Geistesgeschichte vorbei.« Brigitte Meier, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft