Jahrhundertschnee
Roman
Meridiane 130
2009. 448 Seiten. Leinen
Umschlaggestaltung von
Nina Rothfos
ISBN 9783250601302
Der Held in diesem figurenreichen Roman ist das
20. Jahrhundert. Was sich zu Beginn der Ära nur erahnen lässt, wird zu Gewissheit und Tatsachen. In erzählerischen Short cuts überblendet Ernst Halter Gemeinschaften und Orte, Schicksale, Menschen und ihr Handeln bis in die Träume hinab und verfolgt sie durch zehn Jahrzehnte.
Schauplätze sind Deutschland, die ungarische Provinz, das kakanische Wien, die Ukraine, die Schweiz. Immer wieder überlässt der Autor seine Figuren ihren Geschicken, um den Stand der Epoche an ihnen abzulesen, wenn er zu ihnen zurückkehrt. So erleben wir den Mentalitätswandel der Generationen innerhalb einer Bauernfamilie, die Brüche des »deutschen Jahrhunderts«, gespiegelt in der deutsch-nationalen, später nazistischen, endlich marxistischen Werk-Edition eines Allerweltsphilosophen, die Lebenserzählungen von Menschen, die knapp den Mühlen der Zeit entronnen sind. Jede Stimme, jede Perspektive – ein eigenes Prisma der Geschichte. Gleichmütig bleibt allein die Natur.
Ernst Halters glänzender Roman »Jahrhundertschnee« ist weder Chronik noch Geschichtsschreibung, sondern ein Buch der Wandlungen, Krisen und möglichen Erkenntnis. Es ortet den Konflikt zwischen Macht und Ohnmacht, das Gestalten und Erleiden von Geschichte im Schicksal des Einzelnen, der sich in der reißenden Zeit zu behaupten versucht.
Schaufenster der Buchhandlung Meister, Aarau
»Auch wenn die Menschen verschwinden – Erinnerung und Bücher, zumal Bücher wie dieses, bleiben.« Matthias Kußmann, Deutschlandfunk
»Ein Band mit einer unglaublichen Fülle von berührenden und bewegenden, aber auch nachdenklich stimmenden Details, Geschichten und Momenten.« Charles Linsmayer, Der kleine Bund