Rolf Schneider
Das verschonte Haus
Das Zürcher Schauspielhaus im Zweiten Weltkrieg
1987. 264 Seiten. Broschiert
Umschlagzeichnung von
Teo Otto
ISBN 9783250100898
»Daß bei Kriegsende die Schweiz, der man jahrzehntelang nachgesagt hatte, sie bringe zwar große Erzähler hervor, aber keine Dramatiker, plötzlich mit zwei Dramatikern, Frisch und Dürrenmatt, dastand, erklärt sich zu einem guten Teil aus der Arbeit des Schauspielhauses, aus seiner Weltoffenheit wie aus seiner Werkstattgesinnung (bei Frisch gab es auch die direkte Aufmunterung durch Kurt Hirschfeld). Hier hatte unser Land einen Beitrag an die geistige Präsenz der Gegenwart (oder: an die Präsenz des Geistigen in der Gegenwart) geleistet – nicht aus einer als ›Igelstellung‹ mißverstandenen ›geistigen Landesverteidigung‹ heraus, nicht in Abgrenzung und Autarkie, sondern in der lebendigen und luziden Zusammenarbeit von schweizerischen Theaterleuten und solchen, die auf der Flucht vor Ungeist und Verfolgung zu uns gekommen waren. Da hatte sich manifestiert, daß schweizerische Existenz um so gültiger zur Werkstatt der Freiheit wird, je entschiedener die Grenzen offengehalten, der weiteste Horizont im Auge behalten wird.« Aus dem Beitrag von Hans-Rudolf Hilty
Teil I: Von der Vorgeschichte zu den Nachwirkungen
Louis Naef, Vom Variété zum Schauspielhaus
Hans-Rudolf Hilty, Schauspielhaus Zürich 1939–1945
Rolf Schneider, Das Zürcher Schauspielhaus und das Theater in der Bundesrepublik
Hilde Haider, Das Zürcher Schauspielhaus und das Theater in Österreich
Rolf Schneider, Zürcher Schauspielhaus und DDR-Theater
Teil II: Die Einzelheiten
Gustav Huonker, Emigranten – Wege, Schicksale, Wirkungen
Louis Naef, Harmlosigkeit als Zeitkrankheit
Urs Bircher, O, über die verstunkene Schweiz
Hervé Dumont, Zürcher Schauspielhaus und Schweizer Film im Zweiten Weltkrieg
Rolf Schneider, Die Befreiung der Phantasie durch die Not
Klaus Völker, Brecht in Zürich
Teil III: Stimmen der Beteiligten
Ernst Ginsberg
Therese Giehse
Kurt Hirschfeld
Teo Otto
Oskar Wälterlin
Maria Becker
Ferdinand Lange
Mathilde Danegger
Wolfgang Langhoff
Leonard Steckel
Wolfgang Heinz
Leopold Lindtberg
Erwin Parker