Georges-Arthur Goldschmidt
Die Aussetzung

Roman
1996. 240 Seiten. Gebunden

ISBN 9783250102847

»... nicht einmal einen Rucksack hatte man ihm mitgegeben ...«

»Die Aussetzung« ist eine in deutscher Sprache geschriebene Erzählung und knüpft an »Die Absonderung« an. Weil die Unterbringung in dem Kinderheim zu gefährlich geworden ist, wird der Sechzehnjährige auf einem Bauernhof im Hochtal von Savoyen versteckt. »Er war mit freien Händen hingegangen, nicht einmal einen Rucksack hatte man ihm mitgegeben, damit der Verdacht der Flucht gar nicht aufkomme.« Trotz der gefährlichen Situation kämpft der Junge darum, sich aufgehoben zu fühlen. »Er sehnte sich danach, sich nützlich, ja unentbehrlich zu machen, so würde man ihn allmählich vergessen.« Aber sein größter Kampf gilt immer noch dem inneren Martyrium seiner Geschlechtlichkeit, die in allen Büchern des Autors eine wichtige Rolle spielt und untrennbar mit der vermeintlichen Schuld zusammenhängt, die ihm durch sein Gefühl des Andersseins aufgebürdet wird. Die Vorgänge in der Natur aber, die er auf dem Bauernhof miterlebt: der Stier, der einer Kuh zugeführt wird, die Geburt eines Kalbes und die Schlachtung eines Schweines, werden für ihn zu immer neuen Anläufen, sich mit der Wirklichkeit der Natur in Einklang zu bringen.




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