Die dunkle Seite
Roman
1995. 173 Seiten. Gebunden
Francisco de Oraá ist einer der großen Einzelgänger der kubanischen Literatur. Von Kennern seines lyrischen Werks als einer der bedeutendsten Dichter seiner Generation verehrt, ist dieser stille, fast menschenscheue Mann, der mit seinem von existenziellen Ängsten und Selbstzweifeln geprägten Werk so gar nicht ins Bild des revolutionären Kubas passen will, im Ausland fast unbemerkt geblieben. Drei Gedichtbücher begründen seinen Ruhm, wofür er auch mit dem Premio de la Casa de las Americas ausgezeichnet wurde.
»Die dunkle Seite«, dieser kleine Roman, ist ein Meisterwerk besinnlicher Literatur. Der Ich-Erzähler befragt sich und seine Wünsche, seine Vorstellungen von der Welt, sein Sehen und sein Leiden. Ausgehend vom Mythos des Minotaurus, verarbeitet er poetisch Erfahrungen, Kindheitserinnerungen und Träume. Er fühlt sich in einem Labyrinth gefangen. Auf der Suche nach der Sonne, die über allem steht und in allem enthalten ist, ihn aber anscheinend nicht erreicht, umstellen ihn immer zwingendere Träume, in denen er stets allein ist. Durch diese Träume tritt der Erzähler wie durch Zimmer, immer von der Angst getrieben, eines Tages nicht mehr zu erwachen, für immer tot zu sein, und mit ihm die Welt.