Jürg Altwegg
Leben und Schreiben im Welschland

Porträts, Gespräche und Essays aus der französischen Schweiz
1983. 260 Seiten. Kartoniert

ISBN 9783250010050

»Eine geistige Fahrt ins Welschland.« Egon Wilhelm, Bücherpick

Porträt, Essay, Glosse und Gespräch – das Buch von Jürg Altwegg bewegt sich in den vielfältigen Gattungen der journalistischen Ausdrucks. Es kommentiert die komplexen – materiellen, existentiellen, intellektuellen – Bedingungen des Schreibens in der französischsprachigen Schweiz in den 1980-Jahren. Literatur und Verlagswesen bilden dabei zwei Schwerpunkte. Die gleiche gedankliche Intensität und stilistische Sorgfalt lässt der Autor den alltäglicheren Formen und ausgefalleneren Menschen, die noch niemand zu porträtieren die Idee hatte, zukommen – mit besonderer Zuneigung widmet er sich dem, was er das welsche Klein- und Welttheater nennt.

In den Aufsätzen über international bedeutende Leute wie Jean Piaget, Georges Simenon und George Steiner, die sich in ausführlichen Interviews äußern, kommen jenseits des spezifisch welschen Lokalkolorits generelle Fragen der »condition humaine« zur Sprache. Aber auch in diesem theoretischen Teil bleibt das Schreiben als Praxis des Lebens hauptsächliches Thema. Nach dieser Orientierung ist Altweggs Buch konzipitiert – Vollständigkeit wird keine angestrebt, Lücken und Gewichtung spiegeln weniger journalistische Zwänge wider denn die primären subjektiven Interessen des Autors.

Trotz einer Einführung, die den prägenden geistesgeschichtlichen Untergrund der Gegenwart nachzeichnet, ist dieses Profil einer Region und ihrer schreibenden Menschen ausdrücklich keine Sekundärliteratur und noch weniger ein Lexikon der Romandie. Sondern ein Lesebuch für Anfänger und Fortgeschrittene, unterhaltsam und doch wesentlich.




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