Wole Soyinka
Der Mann ist tot

Aufzeichnungen aus dem Gefängnis
1987. 404 Seiten. Gebunden
Umschlagbild von
A. R. Penck

Ein Beispiel dafür, dass das Buch noch immer eine Bedrohung für die Herrschenden ist

Bei Ausbruch des nigerianischen Bürgerkriegs wurde Wole Soyinka auf Befehl der Zentralregierung verhaftet. Es wurde jedoch weder eine Anklage erhoben, noch wurde er vor Gericht gestellt. Soyinka erzählt die Geschichte seiner Gefangenschaft. Er berichtet über seine Verhaftung, über die Verhöre und die Versuche, ihne zu zermürben, über seine seelischen und intellektuellen Reaktionen. Zorn und Mitgefühl vereinen sich in diesem Buch und legen Zeugnis ab von der Ausdauer und Unbeugsamkeit menschlichen Geistes.

»Der Mann ist tot« handelt aber nicht nur von der Gefangenschaft, sondern auch von den Massakern im Norden Nigerias, von den Intellektuellen in ihrem Elfenbeinturm. Soyinka sieht die kleine Korruption im Gefängnis als Spiegelbild der großen Korruption außerhalb der Mauern, weltweit.

So ist diese Buch ein notwendiges, ein exzentrisches, ein ergreifendes Buch. Das Motiv des Werks lässt sich in den Satz fassen: Es stirbt der Mann, der sich schweigend der Tyrannei beugt.




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